Fachtagungen und Publikationen in den 1970er Jahren

Bremen – Herbst 1976

ARGE-Tagung »Probleme der Studentenberatung«
Universität Bremen, 30. September – 2. Oktober 1976

In Bremen fand 1976 die erste professionell vorbereitete Tagung der seit 1972 aktiven, aber nicht als Verein organisierten Arbeitsgemeinschaft der Studentenberater (ARGE) statt. Die Tagungen standen, sofern sie kein Schwerpunktthema hatten, meist unter dem Titel „Studentenberatung“ oder „Probleme der Studentenberatung“.
Von 1976 bis 1984 erschienen insgesamt 20 reguläre Ausgaben des info Studentenberatung sowie drei Sondernummern. Die Unterlagen der ersten ARGE-Tagung in Bremen wurden im info Studentenberatung Nr. 1 zusammengefasst, das an die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer verschickt wurde und von dem bisher leider kein Exemplar mehr aufzufinden war.
Das info Studentenberatung Nr. 1 stieß auf teils heftigen Widerspruch u. a. wegen mangelnder Abstimmung unter den Beteiligten über einige der nicht immer mit Namen veröffentlichten Texte. Einige – nunmehr namentlich gezeichnete – Texte aus dem ersten Heft wurden später im info Studentenberatung Nr. 2.und auch in der ARGE-Rundbrief-Sondernummer von 1989 nachgedruckt.
Besonders interessant als individuelles Zeitzeugnis: der Beitrag von Jürgen Dieker „Zur Geschichte der Arbeitsgemeinschaft der Studentenberater in der Bundesrepublik und Berlin (West)“ (S. 10–18) über die Beratertreffen seit der ersten Zusammenkunft in Frankfurt 1972 bis zur ersten organisierten Tagung in Bremen 1976.

Bochum – Frühjahr 1977

ARGE-Tagung »Probleme der Studentenberatung«
Ruhr-Universität Bochum, 24.–26. Februar 1977


Der Tagung ist das info Studentenberatung Nr. 2 zuzuordnen. Besonders interessant als individuelles Zeitzeugnis: der Beitrag von Jürgen Dieker „Zur Geschichte der Arbeitsgemeinschaft der Studentenberater der Bundesrepublik und Berlin (West)“ über die Beratertreffen seit der ersten Zusammenkunft in Frankfurt 1972 bis zur ersten organisierten Tagung 1976 in Bremen.

Tübingen – Herbst 1977

ARGE-Tagung »Probleme der Studentenberatung«
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 22.–24. September 1977

Der Tagung sind info Studentenberatung Nr. 3 und Nr. 4 zuzuordnen.
Die Nr. 3 enthält ausführliche Informationen über die geplanten Arbeitsgruppen, darunter über „Kooperation mit der Studienfachberatung (Modelle und Erfahrungen“ (Heinz-Jürgen Beyer, Saarbrücken) und „Gedanken zur Supervision“ von Franz Littmann (Marburg) mit Literaturliste.
Die Nr. 4 bringt u. a. das Tübinger Tagungsprotokoll, die erste Satzung des Studienbüros der Ruhr-Universität Bochum, die auf der 4. Tagung der Modellversuche zur Studienberatung in Marburg verabschiedete „Stellungnahme zur Umsetzung von § 14 Studienberatung HRG in den Hochschulgesetzen der Länder“ mit ausführlicher Begründung sowie Hinweise auf die gesetzliche Regelung zur innerdienstlichen Schweigepflicht von Psychologen

München – Frühjahr 1978

ARGE-Tagung »Probleme der Studentenberatung«
Ludwig-Maximilians-Universität München, 2.–4. März 1978

Der Tagung sind info Studentenberatung Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 6 zuzuordnen.
Die Nr. 4 bringt u. a. die Einladung nach München, die erste Satzung des Studienbüros der Ruhr-Universität Bochum, die auf der 4. Tagung der Modellversuche zur Studienberatung in Marburg verabschiedeten „Grundsätze zur Studienberatung“ und eine „Stellungnahme zur Umsetzung von § 14 Studienberatung HRG in den Hochschulgesetzen der Länder“ mit ausführlicher Begründung sowie Hinweise auf die gesetzliche Regelung zur innerdienstlichen Schweigepflicht von Psychologen.
Hauptthema der Nr. 5 ist die Studieneingangsberatung. Im Rahmen der vorbereitenden Informationen über die geplanten Arbeitsgruppen in München zählt dazu ein sehr ausführlicher Bericht über die Studieneinführungswochen (STEW) der ZSB Münster.
Nr. 6 enthält u. a. die Münchner Tagungs- und AG-Protokolle und befasst sich somit ebenfalls vorrangig mit Studieneingangsberatung.

info Studentenberatung Sondernummer 1/1978 »Aus-, Fort- und Weiterbildung von Studienberatern«

Brandt, Stefan / Klaus, Joachim (1978):
»Aus- und Fortbildung von Studienberatern. Eine Bestandsaufnahme«, info Studentenberatung Sondernummer 1/1978 2,7 M

In dem 29-seitigen Heft haben die beiden Autoren, seinerzeit Studienberater in Konstanz bzw. in Karlsruhe, „Bestandteile der Beratung“ definiert (Zielgruppen, Bedingungsrahmen, Handlungsformen und Bedeutung der Beratungserfahrungen für Studium und Lehre) sowie eine Synopse der damals diskutierten Vorstellungen zur Aus- und Fortbildung für Studienberater zusammengestellt.

Marburg – Herbst 1978

ARGE-Tagung »Probleme der Studentenberatung«
Philipps-Universität Marburg, 8.–10. Oktober 1978

Wie dem dieser Tagung zuzuordnenden info Studentenberatung Nr. 7 zu entnehmen ist, gibt es kritische Diskussionen u. a. über den Entwurf des Psychotherapeutengesetzes (eine Gruppe Bielefelder Diplompsychologinnen und -psychologen haben dagegen Stellung genommen) sowie über ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Hamm u. a. des Inhalts, Berater hätten den sich ihnen anvertrauenden Studenten glaubwürdig die Grundwerte der Verfassung zu vermitteln. Außerdem enthält das info Nr. 7 Informationen über Bausteine im Rahmen des Marburger Modellversuchs „Entwicklung und Erprobung eines Studienorientierungssystems zur Förderung berufsfeldbezogener Studienwahl und Studienreform“ zur Tagungsvorbereitung, vor allem über studienvorbereitende Beratung sowie Aus- und Fortbildung für Berater hinsichtlich der Studieneingangsphase. Der Bericht über ein Fortbildungsseminar zur Reflexion der eigenen Arbeitssituation im institutionellen Kontext spiegelt Situation und Selbstverständnis mancher Studentenberater als Einzelkämpfer am Schnittpunkt institutioneller Einflüsse.

Berlin – Frühjahr 1979

ARGE-Tagung »Probleme der Studentenberatung«
Technische Universität Berlin, Freie Universität Berlin, Hochschule der Künste Berlin, 1.–3. März 1979

Die Arbeitsgruppenankündigungen für die Berliner Tagung enthält info Studentenberatung Nr. 8, dem auch die Auswertung der Studentenberatungsstellen-Befragung von 1977 zu entnehmen ist. Außerdem wird unter der Überschrift „Auswirkungen des ‚Radikalen’-Erlasses im Hochschulbereich“ über eine Untersuchung der Kommission „Berufsverbote“ in der DGVT berichtet. Die Protokolle der Tagung enthält das info Studentenberatung Nr. 9. Auf der Tagung präsentieren die Berliner Ausrichter erstmals die seit September 1978 existierende Konferenz der Studienberater im Land Berlin (kurz „KoSt“). In den ARGE-Plena wird u. a. problematisiert, dass die WRK den Studienberatern möglicherweise ein Fortbildungskonzept in Form von „Zweitstudiengängen mit Zertifikaten“.

Freiburg – Herbst 1979

ARGE-Tagung »Probleme der Studentenberatung«
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 27.–29. September 1979

Die Protokolle der Freiburger Tagung erscheinen im info Studentenberatung Nr. 10. Das ARGE-Plenum beschließt u. a., künftige Tagungen unter bestimmte „Haupt- oder Leitthemen“ zu stellen. Mit Blick auf die geplante HRK-Fortbildungstagung wird die Stellungnahme einer achtköpfigen Vorbereitungsgruppe zum Thema Fortbildung verabschiedet. Ausführlich eingegangen wird auch auf ein Urteil des OVG Münster zur Frage, ob Studienberatung in NRW eine wissenschaftliche Tätigkeit im Sinne von Art. 5 Abs. 3 GG sei und somit Studienberater Wissenschaftliche Mitarbeiter sein können; sie wird u. a. mit dem Hinweis auf die Weisungsgebundenheit der Studienberater verneint. Die Kommentatoren weisen aber darauf hin, dass diese Frage seit der Neufassung des WissHG wieder offen sei, und geben ansonsten zu bedenken, dass nichtwissenschaftliches Personal eine wirkungsvollere Personalvertretung habe und man daher die dienstrechtliche Zuordnung und die Frage des Selbstverständnisses in der Arbeit als Studienberater trennen solle. Unter dem Titel „Studienberatung an den Hochschulen hilft Kosten sparen“.wird zudem auch über den Abschluss des ersten der zehn deutschen Modellversuche zur Studienberatung in Saarbrücken berichtet.